Nachdem ich den Grossstadttrubel von New York hinter mir gelassen hatte, machte ich in Hyannis auf Cape Cod halt. Cape Cod ist eine Halbinsel, die in den Atlantik ragt. Beliebtes Urlaubsziel der Ostküstenamerikaner. Viele gut situierte Bürger haben hier ihre Segelboote und Ferienhäuser. Mich erinnert es ein bisschen an die Nordsee. Kein Vergleich mit der Westküste.
Von Hyannis gehen Fähren auf die südlich gelegenen Inseln Marthas Vinyard und Nantucket. Ich wohnte nur 7 Gehminuten von Dock entfernt. Ich entschied mich für Nantucket, von wo aus die Walfänger in 18. Und 19. Jahrhundert aus in See stachen. Wer Moby Dick gelesen hat, weiss das bereits. Eine der Vorlagen für die Geschichte, war übrigens die Geschichte der letzten Fahrt der „Essex“, die von Nantucket aus auf Walfang ging und von einem Pottwal gerammt und zum kentern gebracht wurde. Manchmal gewinnt eben auch mal der Wal. Ein entsprechendes Museum über den Walfang habe ich natürlich besucht. Das Pottwalskelett ist übrigens von einem gestrandeten Wal, nicht von einem absichtlich getöteten. Zu Marthas Vinyard kann man noch erwähnen, das diese Insel Kulisse für den „weissen Hai“ in den 70-ern war. In den Soveniershops auf Cape Cod kann man das heute noch sehen.
Die zweimal 2 Stunden Fährfahrt mit dem Gekreische der Mögen war im Vergleich zu New York sehr entspannend. Für eilige Passagiere gibt es auch eine schnelle, reine Passagierfähre für den doppelten Preis in der Hälfte der Zeit.
Mein Besuch in Boston fiel etwas kleiner aus. Zwar gibt es in Boston sehr viel historisches zu sehen. Aber ich bin derzeit kulturell leicht übersättigt, sodass ich es bei einem Stadtbummel beließ. In Bosten startete mit der „tea-party“ der Weg zum amerikanischen Unabhängigkeitskrieg und letztlich zur Unabhängigkeitserklärung. Es gibt einen „freedom-trail“, der etliche der historischen Orte miteinander verbindet. Da diese oft im Ortszentrum liegen, stehen diese Gebäude zwischen den Hochhäusern. Ein interessantes Bild.
Ich habe mit Boston mein letztes Grobreiseziel erreicht und wirklich in über 9 Wochen alles gesehen, was ich sehen wollte. Eigentlich noch viel mehr, da mein amerikanischer Bekannter „John“ mir eine gute Hilfe und Unterstützung war. Ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal herzlich bei ihm für die Gastfreundlichkeit und Unterstützung bedanken und hoffe, dass wir uns bald in Deutschland auf ein Bierchen wiedersehen.
Ich habe mich dafür entschieden, früher die Staaten zu verlassen und nach Hause zu fliegen und kann es jetzt eigentlich kaum noch erwarten wieder bei Familie und Freunden zu sein, bei denen ich mich an dieser Stelle auch für den gelegentlichen Kontakt bedanken möchte. Hat gut getan, hin und wieder was aus der Heimat gehört zu haben.
Es ist schon eine Erfahrung, so lange aus dem Kofferraum zu leben und fast täglich die Unterkünfte zu wechseln und immer wieder neue Situationen vorzufinden und zu meistern. Aber es war auch sehr spannend. Ich habe fast 9000 Meilen mit dem Auto zurückgelegt und dabei ca. 21 Staaten und Washington D.C. besucht, manche davon natürlich nur angeschnitten oder kurz durchfahren. Ich habe Kultur und Leute kennengelernt und wohl die Reise meines Lebens gemacht. Nebenbei habe ich noch den Blog geschrieben, was zum einen euch auf dem laufenden halten sollte, aber auch für mich eine tolle Erinnerung sein wird. Ich hoffe, er hat euch gefallen. Für Detailfragen stehe ich nach meiner Rückkehr natürlich zur Verfügung.
Anbei noch ein paar Bilder zum Beitrag und eine kleine „best of“ Auswahl.
Viele Grüsse und bis bald
Ole